Wie Kinder lernen mit Geld umzugehen

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Mein Sohn ist derzeit vier Jahre alt und obwohl er noch so klein ist, kommen wir als Familie mit dem Thema Geld regelmäßig in Berührung. Unser Kind begleitet uns beim Einkauf im Supermarkt, kennt Restaurants, Geschäfte und auch den Moment, in dem wir bezahlen. Auch Fahrgeschäfte kennt er schon, die an den unterschiedlichsten Orten stehen und ihn locken. Und er weiß längst, dass diese Geräte einen Schlitz haben, in den eine Münze eingeworfen werden muss damit es sich in Bewegung setzt. Demnach beginnen wir also tatsächlich schon in so frühen Jahren darüber zu sprechen, was Geld ist, woher es kommt und dass wir es nicht unbedacht ausgeben wollen und können.

Über Geld redet man nicht? Wir schon!

Der Spruch „Über Geld redet man nicht“ ist weit verbreitet und tatsächlich scheuen sich viele Menschen davor über ihre Finanzen zu sprechen. Doch mit Kindern ist es wichtig das Thema nicht auszusparen, sondern im Gegenteil, es schon früh anzusprechen. Denn schließlich kommen unsere Jüngsten beinahe täglich damit in Berührung.

Es fängt damit an, dass mein Sohn sieht, dass wir für Essen, Kleider, aber auch Spielsachen und Freizeitaktivitäten Geld bezahlen. Mein Kind sieht das – Geld und Bezahlen ist Teil seines Alltags. Deswegen ist es mir auch wichtig ihm zu erklären, was Geld ist, so wie ich ihm auch andere Bereiche unseres Alltag zeige und kommentiere. Er weiß, dass wir arbeiten und wir für diese Arbeit Geld bekommen. Und von diesem Geld kaufen wir die Dinge, die wir brauchen. Auch das erkläre ich ihm immer wieder. Er hat auch schon erste Regeln im Umgang mit Geld gelernt. Er weiß, dass wir nicht einfach alles kaufen ohne darüber nachzudenken. Er bekommt vorgelebt, dass wir uns vor dem Kaufen fragen, wie teuer etwas ist und ob wir es wirklich brauchen. Und das ist sehr wichtig, auch schon in jungen Jahren, denn so lernt er, dass man nicht alles haben kann, was man gerade möchte.

Ob die finanzielle Situation der Familie besonders gut oder vielleicht auch schlecht ist – es ist in beiden Fällen wichtig, das Thema Geld zu thematisieren. Wie kann ein Kind den Umgang mit Geld erlernen, wenn in der Familie nicht über Geld gesprochen wird?

Taschengeld

Noch ist es für eigenes Geld natürlich zu früh. Wir möchten unserem Sohn Taschengeld geben, wenn er fünf oder sechs Jahre alt ist. Das klingt früh, aber wir halten es für ein gutes Alter, um mit 50 Cent Taschengeld die Woche zu beginnen. Das kommt in ein kleines Portemonnaie und er kann sich dann damit kleine Wünsche erfüllen. Und wir haben uns vorgenommen ihn nicht reinzureden – er soll mit seinem Taschengeld kaufen, was er möchte (es sollte natürlich seinem Alter entsprechen).

Bis dahin spielen wir Bezahlen im Kaufmannsladen in seinem Kinderzimmer und ab und zu darf er auch mal selber einem Kassierer im Supermarkt oder einer Eisverkäuferin das Geld reichen und das Wechselgeld dann zurücknehmen und in Mamas Portemonnaie legen.

Sparen für Kinder

Je nachdem wie viel Geld eine Familie zur Verfügung hat und wie groß die Wünsche des Kindes sind (vielleicht gibt es auch ein kostenintensives Hobby), entscheiden sich Familien dazu für ein Kind zu sparen und regelmäßig Geld zur Seite zu legen. Ob Sparbuch, Festgeld-Kinderkonto, ETF-Sparplan oder sogar Bitcoin-Sparplan – die Möglichkeiten des Sparens sind vielfältig. Um die richtige Entscheidung zu fällen, ist es wichtig zu überlegen, ob es eine längerfristige Geldanlage sein soll, weil das Kind zum Beispiel erst mit 18 Jahren über das Geld verfügen soll, oder ob für eine größere Anschaffung gespart wird, die in wenigen Monaten ansteht. Tipp. Wichtig ist es, dass man bei einer langfristigen Geldanlage die versteckten Kosten im Auge behält, also die Gebühren und auch die Inflationsrate beachtet.

Sparen bei hoher Inflationsrate?

Gerade die aktuell steigende Inflation macht vielen Familien und auch Sparern große Sorgen. Ist mein Erspartes bald nichts mehr wert? Wie sollte ich klug auf die hohe Inflationsrate reagieren? Und kann ich es mir überhaupt noch leisten Geld zurückzulegen? Viele Anleger liebäugeln jetzt mit Gold oder Bitcoin. Beides hat seine Nachteile, da Gold und Bitcoin beispielsweise starken Schwankungen unterliegen, aber in diesen schwierigen Zeiten sind Gold und Bitcoin keineswegs eine schlechte Wahl und sollten in Erwägung gezogen werden.

Geld ist ein wichtiges Thema

Ob Kinder oder Eltern – Geld bleibt ein wichtiges Thema, über das innerhalb der Familie gesprochen werden muss. Es ist wichtig mit Kindern über Geld zu sprechen, es ist aber auch wichtig, dass sich die Eltern mit dem Thema beschäftigen und gemeinsam über Finanzielles sprechen. Ob es um die Höhe des Taschengeldes geht, über steigende Lebenshaltungskosten, Anschaffungen oder Rücklagen – das Thema Finanzen ist zu wichtig und hat einen zu großen Einfluss auf unser Leben, als dass wir es einfach vernachlässigen sollten. Wenn unsere Kinder einen guten Umgang mit Geld erlernen sollen, dann müssen wir als Eltern ein gutes Vorbild sein – wie in so vielen Lebensbereichen.

 

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Katharina Kokoska

Mama eines wundervollen Sohnes // Frau eines fantastischen Mannes // Bloggerin // Informatikerin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

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