Erster Brei: Babybrei Rezepte & Infos

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Mein Sohn ist nun knapp 5 Monate alt und langsam stelle ich mich darauf ein, ihm seinen ersten Brei zu geben. Ich habe mich die letzten Wochen mit dem Thema auseinandergesetzt und mir einiges angelesen bzw. mich mit anderen Müttern ausgetauscht. Dabei bin ich auch auf das Thema „Baby-led Weaning“ (BLW) gestoßen. Dabei handelt es sich um breifreie Ernährung. Statt Brei gefüttert zu bekommen, sucht sich das Baby selbstständig aus einem kleinen Nahrungsmittelangebot aus, was es gerne essen möchte. Die Lebensmittel in Form von Fingerfood werden dem Kind nur angeboten, niemals gefüttert. Das klingt zwar erst einmal toll und spannend, ich habe mich aber trotzdem gegen BLW entschieden. Das hat zwei Gründe: zum einen befürchte ich, dass mein Sohn zu wenig Nährstoffe bekommen und beispielsweise einen Eisenmangel entwickeln könnte, zum anderen habe ich Angst davor, dass er sich verschlucken könnte. Jede Mutter muss entscheiden, wie sie ihr Kind an Nahrung heranführt. Ich persönlich fühle mich mit der Breivariante wohler, finde es aber auch spannend, wenn Mütter andere Wege wählen.

Erster Brei – was muss ich beachten

Gleich vorweg: es gibt keinen festgelegten Zeitpunkt, an dem Mütter von heute auf morgen beginnen ihre Kinder mit einem Schälchen Brei zu füttern und die Milch wegzulassen. Es ist ein langsamer Prozess, der sich an der Entwicklung des Babys orientiert. Kinder zwischen dem fünften und siebten Monat beginnen auf den Fäustchen herumzukauen, führen ständig Dinge zum Mund und zeigen plötzlich Interesse am Essen der Eltern. Erst jetzt sollte der erste Versuch mit Brei gestartet werden. Dabei wird trotzdem weiter gestillt. Es werden nun nur immer mehr Stillmahlzeiten durch Brei ersetzt.

Tipps zum Beikost-Start, die ich bekommen habe:

  • Beim ersten Versuch sollte das Baby weder zu müde noch zu hungrig sein, so dass der erste Löffel Brei entspannt probiert werden kann.
  • Zunächst wird nur eine Gemüsesorte püriert. Meistens wird mit Karotte begonnen. Diese wird eine Woche lang gefüttert, auch wenn es nur ein oder zwei Löffelchen sind.
  • Rümpft das Kind die Nase, heißt es nicht, dass ihm der Gemüsebrei nicht schmeckt. Einfach weiterprobierten, aber ohne Druck und auf keinen Fall mit Zwang!
  • Nach einer Woche darf das Kind ein anderes Gemüse probieren, z.B. Kürbis.
  • Hat sich das Baby an den Gemüsebrei gewöhnt, wird dieser durch Kartoffeln ergänzt. Ab dem 7. Monat kommt dann zwei Mal die Woche Fleisch oder Fisch mit in den Brei.
  • Bei Kartoffeln die grünen Stellen großzügig entfernen, sie enthalten das Nervengift Solanin.
  • Salz und Zucker haben in Babynahrung nichts verloren! Auch keine salzigen Nahrungsmittel wie Speck oder Parmesan.
  • Achtung! Babys unter einem Jahr sollten keinen Honig bekommen, da dieser Bakterien enthalten kann, die im Darm des Säuglings schwere Gifte ausscheiden (Säuglingsbotulismus).

Babybrei Rezepte

Ich möchte den Brei für meinen Sohn selber kochen und nur in Ausnahmefällen (z.B. bei Ausflügen) auf Gläschen zurückgreifen.

Folgende Rezepte für Babybrei habe ich mir herausgesucht:

Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (Beginn: 5.–7. Monat)

Ersetzt die Still- oder Fläschchenmahlzeit am Mittag
Zum Ersetzen einer Milchmahlzeit sind etwa 200 g Brei nötig.

Zutaten:

  • 100 g Gemüse (zum Beispiel Karotten, Kürbis, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Fenchel, Pastinake oder Zucchini)
  • 50 g Kartoffeln (oder Nudeln, Reis, Getreide)
  • 3 EL Fruchtsaft (100% Saft)
  • 1 EL Rapsöl
  • 30 g Fleisch (zum Beispiel Rind, Schwein, Geflügel) ℹ️ 2x die Woche ab dem 7. Monat

Zubereitung:

Kartoffeln schälen und in kleine Stücke schneiden. Bei den Kartoffeln die grünen Stellen großzügig entfernen, denn sie enthalten das Nervengift Solanin. Das Gemüse gegebenenfalls schälen und dann in kleine Stücke schneiden. Fleisch ebenfalls klein schneiden. 4 Esslöffel Wasser erhitzen, Kartoffeln, Gemüse und Fleisch zugeben und weich garen. Das dauert rund zehn Minuten. Etwas abkühlen lassen. Die Kartoffeln nur stampfen, nicht pürieren. Den Rest fein pürieren und zum Schluss das Öl und den Saft unterrühren.

Warum Saft zum Babybrei? Fruchtsaft enthält Vitamin C und dieses hilft dabei, dass das Eisen aus der Nahrung besser vom Körper aufgenommen werden kann.

Tipp: Viel praktischer ist es, wenn du gleich größere Mengen Babybrei selber kochst. Die werden portionsweise eingefroren und müssen mittags nur aufgewärmt werden. Ich habe dazu Babybrei-Gefrierformen von NUK bestellt. Koche einfach gleich die fünf oder zehnfache Menge, aber lasse das Öl und den Saft weg. Nach dem Auftauen und Erwärmen fügt ihr dann pro Portion 1 EL Öl und 3 EL Saft hinzu.

Vollmilch-Getreide-Brei (Beginn: 6.-8. Monat)

Ersetzt die Still- oder Fläschchenmahlzeit am Abend

Zutaten:

  • 200 ml H-Milch (3,5 Prozent Fett) oder Muttermilch
  • 20 g Vollkorngetreideflocken (zum Beispiel Grieß, feine Haferflocken oder andere Vollkornflocken für Säuglinge)
  • 2 EL Obstsaft (100% Saft) oder Obstpüree

Zubereitung:

Den Grieß in kochende Milch einrühren. Die Getreideflocken in kalte Milch einrühren und aufkochen. Beides ca. drei Minuten weiterkochen. Dann den Obstsaft oder das Obstpüree untermischen. Als Obst eignen sich zum Beispiel Äpfel, Birnen, Banane, Pfirsich, Nektarine oder Aprikose. Da Bananen sehr süß sind, sollten diese in kleineren Mengen mit anderem Obst gemischt werden. Jeweils eine Getreide- und eine Obstsorte je Brei sind ausreichend.

Getreide-Obst-Brei (Beginn: 7.-9. Monat)

Ersetzt die Still- oder Fläschchenmahlzeit am Nachmittag
Das Baby bekommt nun drei Breimahlzeiten. Ab jetzt braucht es zusätzlich Flüssigkeit (Wasser oder ungesüßten Tee) zu jedem Brei.

Zutaten:

  • 90 ml Wasser
  • 20 g Vollkorngetreideflocken (zum Beispiel Grieß, feine Haferflocken oder andere Vollkornflocken für Säuglinge)
  • 100g zerdrücktes, fein geriebenes oder püriertes Obst
  • 1 TL Rapsöl

Zubereitung:

Den Grieß in kochende Milch einrühren. Die Getreideflocken in kalte Milch einrühren und aufkochen. Beides ca. drei Minuten weiterkochen. Dann den Obstsaft oder das Obstpüree sowie das Rapsöl untermischen. Das frische Obst kann roh gerieben oder zerdrückt werden. Geeignet sind auch aufgetautes Tiefkühlobst oder Baby-Obstgläschen ohne Zuckerzusätze. Da Bananen sehr süß sind, sollten diese in kleineren Mengen mit anderem Obst gemischt werden. Jeweils eine Getreide- und eine Obstsorte je Brei sind ausreichend.

Tipps zur Hygiene

  • Achte darauf, dass alle Küchengeräte sauber und gut abgespült sind.
  • Wenn du größere Mengen zum Einfrieren herstellen willst, frieren diese SOFORT nach dem Abkühlen portionsweise ein, damit sich keine Keime bilden.
  • Die Portionen sind bei -18° Celsius bis zu zwei Monate haltbar.

 

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Katharina Kokoska

Mama eines wundervollen Sohnes // Frau eines fantastischen Mannes // Bloggerin // Informatikerin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

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